Was bedeutet Holzschutz?
Menschliche Haut und der Baustoff Holz haben
viele
Ähnlichkeiten. Beide können Flüssigkeiten wie z.B. Wasser oder
Öl/Fett
aufnehmen, beide können Wasser wieder abgeben. Auch die
Elastizität eint beide,
wenngleich die Haut in dieser Sache etwas mehr Dehnbarkeit
besitzt, dafür hat
Holz mehr Kraft und kann in seiner Ausdehnung sogar Granit
aufsprengen.
Sonne und die damit verbundene UV-Strahlung schädigt beide. Unsere
Haut bekommt
einen Sonnenbrand, verändert ihren Farbton, trocknet aus und die
oberste
Hautschicht wird abgestoßen. Holz bekommt auch einen Sonnenbrand
und wird grau
und später schwarz, trocknet aus.
Wasser hingegen verursacht Schäden anderer Art, was bei der Haut
zu einem
Auslaugen/Austrocknen führt und/oder bleibende Nässe unliebsame Keime
anlockt. Nasses Holz
wird gleicher Art ein Nährboden für Keime, was mittel- bis
langfristig zum
Vermorschen führen kann.
Wasser dient allen Lebewesen als Grundlage zum
Überleben.
Fehlt Wasser oder ist das Wasser ungenießbar, schwindet die
Grundlage für das
Leben.
Damit wir nicht nass werden, tragen wir bei Regen z.B. eine
Regenjacke, das
Holz benötigt ebenfalls einen Schutzfilm gegen Nässe.
Sowie die Regenjacke oder die Gummistiefel
wasserundurchlässig sind, haben wir einen Schutz vor Nässe und dem
UV-Licht.
Das Holz ist geschützt, wenn der Schutzfilm das Wasser abperlen lässt.
Der Holzschutz ist daher nur dann gegeben, wenn der Anstrich
Wasser oder
Wasserdampf abperlen lässt bzw. die konstruktive Bauweise das
ungestrichene
Holz vor Waser schützt.
Wann ist ein Holzanstrich nicht mehr
holzschützend?
Die Antwort ergibt sich aus dem vorherigen Absatz:
Sowie das Holz nass werden kann.
Mit der Zeit nagt das Wetter an jeder Art von Anstrich. Autolacke
werden
matter, Straßenschilder verblassen. Das UV-Licht der Sonne
verbrennt nicht nur
unsere menschliche Haut sondern auch jede Art von Anstrich. Auf
unserer Haut
ist der Sonnenbrand sichtbar durch eine Rötung als auch durch eine
sich
zersetzte, ablösende Hautschicht. Holzanstriche werden ebenfalls
dünner, der
Schutzfilm gegen Nässe verbrennt in der Sonne und wird dünner.
Besonders dünn sind hierbei Öle und auch Lasuren. Sie verbrennen
binnen 4-6
Monaten (Öle) oder 6-24 Monaten (Lasuren). Dann ist der Schutzfilm
gegen das
Wasser weg und der schädigende Prozess setzt langsam ein.
Seit der Nachkriegszeit wird gerne lasiert. Allerdings hat die
UV-Belastung in
den vergangenen ca. 30-40 Jahren stetig zugenommen, so daß diese
hauchdünnen
Anstriche keinen ausreichenden Schutz mehr gegen das Sonnenlicht
darstellen.
Deckende Farben sind, je nach Hersteller und Qualität, 5-15x dicker als eine Lasur. Ein einziger Pinselstrich mit deckender Farbe entspricht somit 5-15 Pinselstrichen mit einer Lasur. Entsprechend länger dauert es, bis die Sonne eine Schicht deckender Farbe runter gebrannt hat. Da man deckende Farben 2x streicht, ist dann nach ca. 5-20 Jahren (je nach Farbart und Qualität) die obere Farbschicht zersetzt, die untere erste Schicht aber noch schützend.
Was passiert mit dem Holz, wenn der „Holzschutz“ verwittert ist, wenn die Sonne den Schutzfilm aufgelöst hat?
Viele Holzhausbesitzer bemerken es erst nicht,
wenn z.B. die
Lasur nach 1 Jahr Sonneneinstrahlung schon merklich dünner und
zugleich matter
geworden ist. Matt ist das Stichwort:
Wenn die Sonne etwas zersetzt hat, entsteht ein Rückstand aus
verbranntem
Material. Bei deckenden Farben ein Pulver, welches zumeist
abfärbt. Bei Lasuren
ist es ebenso, jedoch ist es dann auch mit dem Schutz gewesen.