Versandkostenfrei ab 12KG (nur Deutschland)
Versanddauer innerhalb D ca. 1-3 Tage
Tel. Beratung: +49 (0)40 54 80 12 20

Holzfarben im Außenbereich

Gartenhaus
Schlammfarben
Unter dem Begriff Holzfarben ist in erster Linie die Verschönerung bzw. Gestaltung des Hauses, des Gartenschuppens oder sonstiger Holzelemente gemeint. Mit dem Naturbaustoff Holz sollte allerdings auch die eine oder andere Spielregel eingehalten werden:

Lasur oder Farbe?

Optisch erhalten Lasuren die Struktur des Holzes, da sie nur leicht pigmentiert sind. Farben hingegen sind hoch pigmentiert und somit deckend.

Im Gegensatz zu deckenden Holzfarben mit entsprechenden Grundierern, benötigen Lasuren im Außenbereich häufiger Renovierungsanstriche. Denn was besonders vor Witterung und UV schützt, sind reichhaltige/ausreichende Pigmente – diese sind in einer Lasur grundsätzlich zu wenig enthalten, sonst wäre es eben eine deckende Farbe. So kann eine Lasur etwa 4-5 Jahre halten, deckende Holzfarben mit entsprechenden Grundierern bis zu 20 Jahre.

Unser Tipp: Besonders bei Flächen, die starker Bewitterung ausgesetzt sind, wie z.B. Zäune, Balkone und auch teilweise Fassaden, entscheiden Sie sich besser für deckende Holzfarben – dadurch sparen Sie viel Zeit und Geld. Wenn es denn doch eine Lasur sein muss, sollte diese kein Acryl enthalten.

Tipps vorm Holzkauf

Weichholz oder Hartholz?
Weichhölzer, wie z.B Fichte, Kiefer und Tanne, bedürfen einer anderen Behandlung als Harthölzer, wie z.B. Lärche, Eiche oder Douglasie.

Grundsätzlich gilt:
Wünschen Sie einen Farbanstrich mit deckenden Holzfarben, können Sie sich ohne Bedenken für ein günstigeres Weichholz (Kiefer/Fichte/Tanne) entscheiden. Denn mit entsprechender Grundierung, gefolgt von der Farbe, schützen Sie Ihr Holz optimal vor Feuchtigkeit und UV.

Wenn Sie jedoch die reine Holzoptik beibehalten möchten, wählen Sie lieber ein Hartholz (Lärche/Eiche/Douglasie). Diese Hölzer sind so dicht gewachsen, dass sie zunächst keiner Behandlung und damit keinem Schutz bedürfen.
Wegen der hohen Dichte dringen keine Feuchtigkeiten in das Holz, die dieses schädigen könnten. Und weil eben kaum etwas in das Holz einziehen und auf dem Holz anhaften kann, sollten auf frischen Harthölzern zunächst keine Grundierer, Öle, Lasuren oder Holzfarben gestrichen werden.
Aber: Sobald diese Hölzer durch die Witterung vergraut sind, ist auch wieder Platz im Holz und es gilt, dieses zu schützen. Sei es durch ein Holzöl oder einem Farbanstrich mit entsprechenden Grundierern.

Gehobelt oder sägerau?
Ob Sie sich für gehobeltes (glattes) oder für sägeraues Holz entscheiden, ist zunächst einmal reine Geschmackssache.

In Bezug auf die Verarbeitung gilt: Holzfarben halten nur so gut, wie ihr Untergrund ist. Auf gehobeltem/glattem Holz grundieren Sie zunächst mit Grundieröl, gefolgt vom Sperr- & Haftgrund und 2 Anstrich der gewünschten Farbart. Auf sägerauem Holz grundieren Sie nur mit Grundieröl, gefolgt von 2 Anstrich der gewünschten Farbart.
Nur so schützen Sie Ihr Holz und erreichen die optimale Standzeit.
Bei Lasuren wird nur das Grundieröl zur Sättigung vorgestrichen, wenn das Holz blank ist.

Warum kein Sperr- und Haftgrund auf sägerauem Holz?

Holzfarben haben eine mangelhafte Penetration in glatte Holzoberflächen. Der Anstrich trocknet auf der Oberfläche, jedoch ohne sichere Verbindung zum Holz. Ohne Butter auf dem Brot, fällt ja auch die Käsescheibe herunter… 

Achtung:
Wünschen Sie als Farbart eine Schlammfarbe, benötigen Sie unbedingt sägeraues Holz, das unbehandelt ist oder bereits mit Schlammfarbe gestrichen wurde. Auf gehobeltem/glatten oder mit einer anderen Farbart gestrichenem Holz findet Schlammfarbe keine Anhaftung.
Des weiteren streichen Sie unter der Schlammfarbe auch keine Grundierer: Weder Öl, noch Sperr- & Haftgrund.

Sie haben bereits Holz?

Auch hier gilt: Weichholz oder Hartholz?

Haben Sie neues, unbehandeltes Hartholz, wie z.B. Lärche, Eiche oder Douglasie, lassen Sie dieses zunächst unbehandelt der Witterung ausgesetzt, bis das Holz vergraut ist.

Denn: Wegen der hohen Dichte dieser Harthölzer, kann kaum etwas in das Holz einziehen und auf dem Holz anhaften. Die Folge: Öle ziehen nicht ein, Lasuren oder Farben haften nicht dauerhaft an. Sobald diese Hölzer durch die Witterung vergraut sind, ist auch wieder Platz im Holz und es gilt, dieses zu schützen. Sei es durch ein Holzöl oder einem Farbanstrich mit entsprechenden Grundierern

Ihr Holz ist: Neu, unbehandelt, druckimprägniert (KDI) oder abgeschliffen?
Hier gilt: Eine Farbe hält nur so gut, wie gut der Untergrund ist. Bereiten Sie Ihr gehobeltes oder sägeraues Holz vor, indem Sie es zunächst mit Grundieröl sättigen, was Fäulnis verhindert und Rissbildung hemmt. 
Auf gehobeltem/glatten Holz folgt dann der Sperr- & Haftgrund, nur so haftet die Farbe auf gehobeltem Holz dauerhaft an. Zudem wirkt der Sperr- & Haftgrund risshemmend und mindert das Austreten von Harzen aus Harzgallen. Danach folgen 2 Anstriche der gewünschten Farbart. Auf sägerauem Holz grundieren Sie nur mit Grundieröl, gefolgt von 2 Anstrich der gewünschten Farbart.

Ausnahmen:
Unter Lasuren streichen Sie nur bei trockenen Hölzern Grundieröl – jedoch keinen Sperr- & Haftgrund, da Lasuren in das Holz einziehen müssen. Unsere matte, deckende Fassadenfarbe Heimdall benötigt nur Grundieröl, jedoch nicht unbedingt einen Sperr- & Haftgrund. 
Unter Schlammfarbe kommen keine Grundierer: Weder Öl, noch Sperr- & Haftgrund. Und: Schlammfarbe funktioniert ausschließlich auf sägerauem Holz, das unbehandelt ist oder bereits mit Schlammfarbe gestrichen wurde.

Sie haben bereits Farbe auf dem Holz?
Da sich manche Farbarten bei den Holzfarben nicht miteinander vertragen, gilt es heraus zu finden, was für eine Art von Farbe sich auf Ihrem Holz befindet: 
Ein Ölfarbe (meist lösemittelhaltig) oder eine acrylhaltige Farbe (meist wasserbasierend). Haben Sie den entsprechenden Farbeimer nicht mehr, versuchen Sie bitte folgendes: 
Gehen Sie mit einem Schmirgelpapier (80er Körnung) leicht über eine Stelle des Voranstriches und schauen sich dann den Abrieb auf dem Schmirgelpapier an. Wirkt er staubig und lässt sich rauspusten, handelt es sich um einen lösemittelhaltigen Voranstrich. Setzt sich der Abrieb im Schmirgelpapier fest und wirkt schmierig, handelt es sich um einen wasserbasierenden Voranstrich auf Acrylbasis.

Alternativer Test (insbesonder bei Lasuren sinnvoll)
 Die Bindemittel einer Lasur oder Farbe lassen sich auch mit Brennspiritus ermitteln. Geben Sie den Brennspiritus in einen Lappen und reiben Sie mit etwas Druck ca. 1Min immer auf der gleichen Stelle. Wird die Lasur oder Farbe durch das Reiben weich, enthält diese Acryl/Acrylat. Bleibt die Schicht fest, war es eine Öl- oder Alkydharzfarbe/-lasur. 

 Grundsätzlich gilt: Ölfarbe haftet schlecht auf acrylhaltigen Farben, umgekehrt kann es ähnlich sein. Unser Tipp: Bleiben Sie bei der Farbart Ihres Altanstriches, wenn Sie nicht abschleifen wollen oder müssen!

Unser Tipp: Ist Ihr Holz werksseitig noch in Folie o.ä. eingepackt, entfernen Sie diese zunächst, ehe Sie das Holz bis zur Verarbeitung lagern. Denn durch diese Folien kann sich Staunässe bilden und Feuchtigkeiten ziehen in das Holz, die dort jedoch nicht sein sollen. Sorgen Sie bei der Lagerung dafür, dass Luft an das Holz kommt: Z.B. wenn Sie es stehend lagern, oder auf Kanthölzern liegend, so dass die Hölzer nicht direkt auf dem Boden liegen.

Diffusionsoffen / Atmungsaktiv – ein Mythos?

Diffusionsoffen wird übrigens im allgemeinen Sprachgebrauch auch „atmungsaktiv“ genannt. Da Holz keine Lunge hat und somit keine aktive Sauerstoffzufuhr benötigt, ist das natürlich Quatsch. Es geht immer um das Wasser, welches immer nur von der Wetterseite ins Holz gelangt, nicht von innen immer wieder nachdrückt.

Ebenfalls Quatsch: Ein Wohnhaus mit hinterlüfteter Fassade erstickt nicht, wenn die Außenfassade mit nicht-diffusionsoffener Farbe oder Lasur gestrichen wurde. Selbst wenn Feuchtigkeiten sich auf die weite Reise durch die Innenwände machen sollten, würden sie an eine hinterlüftete Zwischenschicht kommen und dort abdunsten. 

Tun Sie sich und Ihrem Holz einen großen Gefallen: Achten Sie nicht auf Produkte mit dem Hinweis „Diffusionsoffen/Atmungsaktiv“ sondern auf die richtige Grundierung des Holzes! 

Und: Wurde eine diffusionsoffene Farbe mehr als 1x gestrichen, ist diese zumeist schon nicht mehr diffusionsoffen. Zwar kann dann noch immer Feuchtigkeit leicht eindringen, kommt dann aber kaum noch raus…

Zeitmanagement

Bevor Sie mit dem Grundieren beginnen, muss das Holz trocken, die Oberfläche sauber sein.

Nachdem Sie das Grundieröl mit einem Pinsel in das Holz eingearbeitet haben, lassen Sie es 1-2 Tage trocknen, bzw. so lange, bis sich die Oberfläche trocken anfühlt.

Nach spätestens 7 Tagen, tragen Sie den Sperr- & Haftgrund mit einem Pinsel auf und lassen auch diesen 1-2 Tage trocknen, bzw. so lange, bis sich die Oberfläche trocken anfühlt.

Sind Grundieröl und Haftgrund auf Ihrem Holz, ist es ohne folgenden Farbanstrich mit Holzfarben bis zu einem Jahr geschützt. Falls also etwas dazwischen kommt oder Temperaturen und Luftfeuchte nicht mitspielen – machen Sie sich keine Sorgen um Ihr Holz.

Gleiches gilt für die folgenden, beiden Anstriche mit der gewünschten Farbe: Lassen Sie den ersten Anstrich nach entsprechender Angabe auf dem Datenblatt trocknen, ehe Sie frühestens den zweiten Anstrich vornehmen – für diesen haben Sie jedoch ebenfalls bis zu einem Jahr Zeit.

Vor der Verarbeitung

Holz, welches frisch verarbeitet wird, muss nicht immer sofort gestrichen werden! Geben Sie speziell unseren heimischen bzw. mitteleuropäischen Nadelhölzern Zeit, sich zu setzen. Machen Sie es wie die Schweden: Entweder das Holz verarbeiten und nach 2-3 Wochen mit dem Systemaufbau (Grundierer + Farbe) beginnen – alternativ beginnen Sie direkt nach der Verarbeitung des Holzes, sreichen den entsprechenden Systemaufbau bis zum ersten Anstrich mit der gewünschten Farbe und frühesten nach 2-3 Wochen den letzten Deckanstrich.

Auf unbehandelten oder abgeschliffenen Untergründen, streichen Sie bitte zunächst entsprechende Grundierer, damit der Farbanstrich optimal anhaftet und lange hält.

Überstreichen Sie einen Altanstrich, entfernen Sie lose Farbe komplett, z.B. durch Abschleifen. Legen Sie dadurch das Grundmaterial frei (Holz, Putz, Stein), verwenden auf die freigelegten Stellen zunächst entsprechende Grundierer.

Grundsätzlich gilt: Der Untergrund (egal ob behandelt oder unbehandelt) muss immer sowohl sauber, also frei von Staub, Schmutz, Moos und Schimmel, als auch trocken sein. Eine Reinigung vor dem Streichen mit Grundierung und Holzfarben ist daher elementar, da die Farbe sonst keine vernünftige Bindung hat. Hierfür sind besonders der Moos- und Schimmelentferner, sowie der Fassadenreiniger geeignet.

Rühren Sie die Farbe vor der Verarbeitung gut durch.

Während der Verarbeitung

Vermeiden Sie die Verarbeitung von Holzfarben auf warmen, sonnenerwärmten oder feuchten Oberflächen. Durch Wärme verdunsten die Lösemittel (Terpentin oder Wasser) zu schnell, so dass die Farbe weniger gut anhaftet. Auch kann es dadurch zu Blasenbildung kommen und somit zum Einreißen der Farbe.

Um Farbabweichungen zu verhindern, streichen Sie mit Farbe aus der gleichen Charge, oder mischen Sie alte und neue Chargen.

Pinseln, rollen, oder sprühen? Unser Tipp: Da Grundierer/Lasur/Farbe und Holz miteinander verarbeitet werden möchten, empfehlen wir, die Produkte mit einem Pinsel in das Holz einzuarbeiten. Rollen und sprühen ist natürlich auch möglich – letztlich legen Sie die Produkte dadurch jedoch nur auf das Holz auf und arbeiten es nicht ein.

Holz mag dünne Schichten der Farbe! Verwenden Sie Farben sparsam, streichen Sie lieber zweimal dünn als einmal dick. Die Farbmenge bleibt die gleiche, es ist bloß mehr Aufwand… Besonders dickere Farben brauchen einen soliden Untergrund, um nicht zu platzen oder zu früh auszukreiden. Skandinavische Farben sind deutlich dickflüssiger als die hiesigen Produkte, der Festkörperanteil beträgt normalerweise >50%. Die festeren/dickeren Farben sind auf Lösemittelbasis, der Anteil an Lösemitteln wie z.B. Terpentinersatz liegt jedoch deutlich unter der max. zulässigen EU-Norm. Wasserlösliche Farben, die deckend sind, sollten mindestens 40% an Trockenmasse haben. Baumarktfarbe liegt unter 25%.

Streichen Sie immer komplette Fassadenflächen zu Ende, ohne die Gebinde mitten im Streichvorgang zu wechseln.