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Gartenmöbel und Balkon

Grundsätzliches zum Thema Gartenmöbel und Balkon

Alle Hölzer, die einer direkten Bewitterung ausgesetzt sind, brauchen etwas mehr an Zuwendung als jene Holzoberflächen, die geschützt stehen. Zu den besonders bewitterten Bereichen zählen Balkone, da sie im Regelfall kein Dach haben und zumeist etwas exponierter aus dem Haus „herausragen“. Gartenmöbel hingegen stehen im Winter oft geschützt im Gartenhaus oder sind zumindest durch eine Persenning abgedeckt. Die restliche Zeit des Jahres erhalten sie jedoch volles Wetter – was in erster Linie die Sonne mit ihrer agressiven UV-Strahlung ist.
Vorarbeiten

Das Wetter muss vor den ersten Malerarbeiten bereits seit einigen Tagen trocken und warm gewesen sein, falls das Holz noch ungestrichen sein sollte. Die beste Zeit zum Streichen von Außenhölzern ist von April bis Oktober, bedingt auch im frühen Frühling bzw. im späten Herbst. Unabhängig von der Jahreszeit muss es während der Trocknung der Farbe, auch während der Nacht, trocken und möglichst wärmer als +8°C sein. Fällt das Thermometer in der Nacht unter +8°C ist das zunächst nicht schlimm: die Farbe trocknet dann bloß deutlich langsamer. Frühnebel und Spätnebel sind dabei als ungünstig zu betrachten. Streichen Sie ebenfalls nicht auf sonnenerwärmten Oberflächen bzw. bei zu hohen Temperaturen. Neues, unbehandeltes Holz sollte nicht allzu spät nach der Montage gestrichen werden – aber auch nicht während oder unmittelbar nach dem Aufbau! Es ist nicht von Nachteil, wenn ganz neues Holz vor dem ersten Anstrich einige Tage bis Wochen Bewitterung erfährt. Wenn das Holz vor der Montage im Innenbereich gestrichen wird, vermeiden Sie es, extrem trockenes Holz zu streichen (Feuchtigkeitsgehalt 6-8 %). Wird das Holz trotzdem gestrichen, wird es später im Außenbereich seine normale Restfeuchte(12-15 %) erlangen. Farb- oder Lasurschichten können dann Risse bekommen, wenn das Holz sich durch Feuchtigkeitsaufnahme dehnt.

Um das richtige Anstrichmittel zu wählen, ist es wichtig zu wissen, welche Art von Anstrich bereits auf dem Holz ist. Im Idealfall verwenden Sie entweder das gleiche oder ein inhaltlich vergleichbares Produkt. Auf keinen Fall darf eine alkyd- oder ölhaltige Lasur oder Farbe auf eine bestehende acrylhaltige Lasur oder Farbe aufgetragen werden, da es sonst bei Temperaturveränderungen zur Rissbildung durch Elastizitätsschwankungen kommen kann. Um herauszufinden, welche Farb- oder Lasurart zuvor auf Ihrem Holz benutzt wurde, folgen nun einige Tipps:

Die Oberfläche der deckenden Farbe mit Sandpapier/Schmirgelpapier anschmirgeln. Bleibt der Abrieb im Papier bzw. lässt er sich schwer oder gar nicht wegpusten, ist es wahrscheinlich eine Acrylfarbe (Plastikfarbe) . Lässt sich der Abrieb hingegen wegpusten, bzw. bleibt nicht im Papier hängen und weht regelrecht weg, ist es wahrscheinlich ein Alkyd- bzw. Ölfarbe. An einer hellen Oberfläche können Sie einen Tropfen Bleichmittel hinzuzufügen. Wenn die Oberfläche nach etwa einer Minute gelb-braun wird, ist es eine Alkydfarbe.
Bei bestehenden Lasuren funktioniert der Schmirgeltest nicht so gut, verwenden Sie dort besser einen Lappen, den Sie mit Brennspiritus eingelassen haben und reiben Sie für 1-2 Minuten auf der Lasur. Wenn diese dann weich wird, ist es eine acrylhaltige Lasur. Bleibt sie fest, enthält diese Alkydharz oder ein Öl. Löst sich jedoch die Lasur durch den Brennspiritus-Test, muss diese Schicht abgeschliffen werden (nicht mehr intakt).

Der Untergrund muss sauber, fest und trocken sein. Lose bzw. abblätternde Farbe oder Lasur abschleifen (gehobeltes Holz) oder mit einer Drahtbürste abbürsten (sägeraues Holz z.B. an der Balkonbrüstung). Sehr weiches bzw. faules Holz muss entfernt und ersetzt werden. Verschmutzte Oberflächen zuvor mit Fassaden und/oder Schimmelentferner säubern (besonders wichtig bei lediglich geölten Hölzern!). Danach mit klarem Wasser abwaschen. Mit Pilz und Schimmel befallene Flächen mit Moos- und Schimmelentferner reinigen und danach abwaschen. Bei der Verwendung eines Hochdruckreinigers ist es wichtig, dass Holz danach etwa 2-3 Wochen durchtrocknen zu lassen, bis sämtliches Wasser aus den Holzporen verdunstet ist. Niemals feuchtes Holz streichen!
Verarbeitung

A: Deckende Farbe Achten Sie darauf, Schnittkanten bzw. Endstücke gründlich zu behandeln. Unbehandeltes Holz (kein Öl, keine Lasur oder Farbe drauf – Imprägnierungen zählen als unbehandelt) zuerst mit Grundieröl vorgrundieren. Ist das Holz gehobelt, folgt der Sperr- und Haftgrund. Auf sägerauem Holz kann der Sperr- und Haftgrund entfallen. Abschließend streichen Sie 2x eine deckende Farbe wie z.B. Silikonalkydfarbe oder Fensterfarbe V.
Ist das Holz bereits mit einer intakten Farbe gestrichen und Sie planen lediglich einen Auffrischungsanstrich oder einen Farbtonwechsel, wird die Oberfläche lediglich gesäubert, ehe ein einmaliger Anstrich (bei Beibehaltung des Farbtons) oder ein doppelter Anstrich (bei Farbtonwechsel) erfolgt. Dabei ist lediglich darauf zu achten, dass die neue Farbe hinsichtlich der Bindemittel mit der alten übereinstimmt. Auf acrylhaltigen Voranstrichen verwenden Sie die Fensterfarbe V, bei öl- oder alkydhaltigen Altanstrichen verwenden Sie Silikonalkydfarbe.
Um zu ermitteln, welche Art von Altanstrich auf dem Holz ist, gibt es bei deckenden Farben einen einfachen Test: schleifen Sie die Farbe mit Schleifpapier an. Staubt oder schmiert der Abrieb? Staubend bedeutet Öl- oder Alkydfarbe, schmierend bedeutet Acryl/Acrylatfarbe.

B: Lasur Wenn Sie lieber lasieren wollen und keine deckende Farbe wünschen, entfällt grundsätzlich der Sperr- und Haftgrund. Auf unbehandeltem oder abgeschliffenem Holz ist jedoch das Grundieröl immer als Grundierung wichtig. Nach dem Grundieröl folgen zwei Anstriche mit der Lasur.
Allerdings haben Lasuren eine wesentlich kürzere Standzeit als Farben und dienen mehr der Optik, denn dem Holzschutz. Eine sinnvolle Lasur wäre hier die Terrassenlasur.
Ist die Holzoberfläche bereits lasiert und dieser Anstrich intakt, säubern Sie die Oberfläche zunächst. Danach folgt ein einmaliger Auffrischungsanstrich mit einer Lasur mit inhaltlich gleichen Bindemitteln (sieh auch oben: deckende Farbe).
Streichen Sie Lasuren mit einem Holzöl- und Lasurpinsel. Fassaden- oder Lackpinsel sind für Lasuren ungeeignet. Auch Sprühsysteme sind geeignet, wenn sich bereits eine intakte Lasur auf dem Holz befindet. Vermeiden Sie das Streichen in der Hitze oder auf sonnenbeschienenen Flächen. Hitze bewirkt, dass Lösungsmittel wie Wasser oder Terpentinersatz schneller verdunsten, wodurch das Bindemittel nicht genug Zeit hat, um in das Holz einzudringen, was eine schlechtere Haftung zur Folge haben kann. Ebenso kann es zur Blasenbildung kommen, wenn erwärmtes Holz gestrichen wurde. Dieses gilt auch für deckende Farben.

C: Holzöle und Imprägnierung Holzöle sind im Regelfall nicht pigmentiert (und sollten sie auch nicht sein), ebenso wenig Imprägnierer. Wer also ölt oder imprägniert, möchte keine farbliche Veränderung des Holzes.
Dieses ist jedoch bei farblosen Anstrichen nicht möglich, da farblose Produkte keinen UV-Schutz haben – selbst wenn von einem UV-Filter auf der Dose die Rede ist. Das Holz wird durch die Sonne dunkler werden – früher oder später.
Holzöle machen das Holz zunächst dunkler, wenn frisch gestrichen. Ist das Öl jedoch tiefer eingedrungen, hellt das Holz wieder auf. Ein Öl wird im Regelfall 1x im Jahr aufgefrischt, was von der Sonneneinstrahlung abhängt: UV verbrennt das Öl im Holz. Neues Holz wird 2x geölt, bereits geöltes Holz erhält immer nur einen einmaligen Auffrischungsanstrich. Hat man ein Holz zu lange nicht mit Öl aufgefrischt, werden jedoch 2 Anstriche erforderlich, um die Sättigung des Holzes wieder zu erreichen.

Ein Imprägnierer wie SIOO:X ist mit 6-12 Jahren Standzeit wesentlich langlebiger als ein Öl, allerdings sind anfänglich 4 Anstriche erforderlich (siehe auch techn. Datenblatt zu SIOO:X Imprägnierung). Ferner wird das Holz durch SIOO:X wesentlich heller, silbergrau ähnlich Treibholz.
Renovierung

Verschmutzte Flächen mit Schimmelentferner oder Fassadenreiniger säubern. Alkydfarben stumpfen mit der Zeit ab, bekommen eine Art Sonnenbrand und werden matter. Dies passiert am ehesten in der direkten Sonne, wo die UV- Belastung am höchsten ist. Hier wischen Sie lediglich mit einem Öllappen (z.B. mit Leinöl) über die Oberfläche und tragen das sonnenverbrannte Pigment von der Oberfläche ab. Das Verbrennen von Oberflächenschichten bei Öl- und Alkydfarben ist ein normaler Prozess, der die Schichtdicke einer Farbe reguliert. Das Pulver, welches sich dann auf der Farbe absetzt, sorgt für die Mattigkeit der Farbe. Der Öllappen nimmt die verbrannten Pigmente auf und die Farbe sieht danach wie frisch gestrichen aus. Ist der 2. von zwei Farbanstrichen durch die Sonne abgetragen, wird bei gleichbleibendem Farbton 1x wieder drüber gestrichen. Dieser Anstrich wird dann in den kommenden 8-20 Jahren wieder durch die Sonne abgetragen.